Kleines Körperlexikon
Was geht ab unter der Haut?
Egal, ob wir gerade im Alltag herumwuseln oder auf der faulen Haut liegen: In
unserem Inneren herrscht rund um die Uhr Hochbetrieb. Dort wird unermüdlich
gefiltert, gewacht, bekämpft, produziert und wieder abgebaut.
Bronchien
Die Bronchien – Luftwege ohne Gegenverkehr
Warum stehen bei der Atmung Bäume Kopf?
Das Bronchialsystem ist Teil der unteren Atemwege. Es ist ähnlich aufgebaut wie ein Laubbaum – der allerdings auf dem Kopf (oder besser der Krone) steht: Dabei entspricht die Luftröhre dem Stamm. Die Bronchien und Bronchiolen bilden Äste und Zweige. Die Lungenbläschen sind die „Blätter“ des Bronchialbaumes.
Wind des Lebens
Zum Atmen sind wir darauf angewiesen, dass „frische“ Luft durch unsere Bronchien in die Lunge und „verbrauchte“ Luft durch die Bronchien wieder nach außen strömt. Dafür sorgt der Wechsel zwischen Unter- und Überdruck in der Lunge:
- Einatmen:
Das Zwerchfell wird angespannt und flacht dadurch ab, der Brustkorb hebt sich – es entsteht ein Unterdruck, der Luft „einsaugt“.
- Ausatmen:
Das Zwerchfell wölbt sich nach oben, der Brustkorb senkt sich – es entsteht ein Überdruck, der die Luft hinaus drückt.
Das große Teilen
Die „Luftkanäle“ in der Lunge bilden ein fein verästeltes Bronchialsystem. Dazu teilt sich die Luftröhre (Trachea) im oberen Brustbereich in einen rechten und einen linken Hauptbronchus. Diese leiten die Atemluft in die rechte bzw. linke Lunge. Wenige Zentimeter weiter nimmt der Luftstrom die Abzweigung in eine der fünf Lappenbronchien, um zu einem von fünf Lungenlappen zu gelangen. Drei davon haben wir auf der rechten Seite, zwei auf der linken. Im „Hohlraum“ dazwischen pocht unser Herz. Nun teilen sich die Bronchien in immer feinere Zweige auf. Die dünnsten, die Bronchiolen, haben weniger als einen Millimeter Durchmesser. Bis hier reicht der (Atem-)Totraum des Bronchialbaumes, denn hier findet kein Gasaustausch statt. Erst danach und in den Lungenbläschen (Alveolen) am Ende dieser Struktur wird das Blut mit Sauerstoff angereichert. (Siehe Lunge)
Rohrpost mit Extraservice
Die Hauptbronchien sind im Grunde elastische „Luft-Pipelines“, die von Knorpelspangen verstärkt und offen gehalten werden. Eine Schleimhaut innerhalb der Bronchien befeuchtet die Atemluft. „Flimmerhärchen“ entfernen mit ihren Wellenbewegungen Staub, Pollen, Keime und Schleim. Je feiner die Verzweigungen der Bronchien werden, desto dünner und knorpelärmer werden ihre Wände – bis zu den Bronchiolen. Diese müssen ganz ohne knorpelige Verstärkung auskommen. Das gelingt ihnen problemlos, denn sie bestehen stattdessen aus kräftigen, ringförmigen Muskelfasern. Der Vorteil: Diese Muskelfasern können sich ruckartig zusammenziehen – etwa um zu Husten.
Etwa auf Höhe des 4. Brustwirbels bzw. der 3. Rippe teilt sich die Luftröhre in die beiden Hauptbronchien.
Von der Luftröhre bis zu den Lungenbläschen gibt es durchschnittlich 23 Verzweigungen.
Ihre Gesamtlänge beträgt bis zu 700 Meter.
Nur 2/3 der eingeatmeten Luft erreicht die Alveolen, um dort am Gasaustausch teilzunehmen.
Die restlichen rund 150 ml Atemluft kommen nicht über den sogenannten „Atemtotraum“ hinaus.
... ein „Schlauchsystem“ aus Bindegewebe, Knorpel und Muskulatur.
Die Bronchien befördern ...
... sauerstoffreiche Atemluft in die Lunge.
Die Bronchien reinigen ...
... dabei die Atemluft mittels „Flimmerhärchen“.
Die Bronchien befeuchten ...
... gleichzeitig die Luft mittels Schleimhaut.
Die Bronchien transportieren ...
... mit Kohlendioxid angereicherte Luft auf dem selben Weg wieder nach außen.