Kleines Körperlexikon
Was geht ab unter der Haut?
Egal, ob wir gerade im Alltag herumwuseln oder auf der faulen Haut liegen: In
unserem Inneren herrscht rund um die Uhr Hochbetrieb. Dort wird unermüdlich
gefiltert, gewacht, bekämpft, produziert und wieder abgebaut.
Blase
Die Blase – Sammelbecken für Stoffwechselmüll
Welche Getränke treiben uns schneller zur Toilette?
Wasser, Limos, Kaffee, Tee oder Bier brauchen ungefähr eine Stunde, bis sie die Blase füllen.
Trinken wir Milch, Elektrolytgetränke oder Orangensaft, dann bleibt die Flüssigkeit jedoch rund 1,5 Mal länger im Körper. Das liegt daran, dass unsere Verdauung mit dem Zerlegen von Fett, Proteinen, Elektrolyten, Fruchtfasern und Vitaminen deutlich länger beschäftigt ist als mit dem Durchwinken gehaltloserer Getränke.
Da sammelt sich was an ...
Ununterbrochen filtern die Nieren Stoffwechselmüll aus unserem Blut und produzieren dabei Urin. Dieses „Körperabwasser“ gelangt über die beiden Harnleiter in die Harnblase, einen sehr dehnbaren Hohlmuskel mit spezialisierter Schleimhautauskleidung. Normalerweise spüren wir sie gar nicht. Doch nach einigen Stunden hat sie gut 350 bis 500 ml Urin gesammelt und sich soweit vergrößert, dass Rezeptoren die Dehnung wahrnehmen und den sogenannten Miktionsreflex auslösen. Dabei spannt sich die Muskulatur der Blasenwand und der innere Schließmuskel lässt locker.
Wasser, marsch!
Jetzt bewahrt uns nur noch unsere Willenskraft davor, es laufen zu lassen. Denn es gibt einen zweiten, äußeren Schließmuskel, den wir bewusst steuern. Nur bei extremer Blasenfüllung werden wir overruled – und verlieren die (Blasen-)Kontrolle. Sind wir bereit, genügt es, die Bauchmuskulatur ein wenig anzuspannen. Schon wird die Blase zusammengepresst und der Urin durch Blasenhals und Harnröhre nach außen gedrückt. Übrig bleiben in der Blase üblicherweise nicht mehr als fünf bis zehn Milliliter Harn. Ist es mehr, spricht man von Restharn – und der kann richtig Probleme machen.
Problemzonen:
Restharn
Durch eine vergrößerte Prostata, aber auch aus vielen anderen Gründen kann es passieren, dass nach dem Toilettengang mehr als fünf bis zehn Milliliter Harn in der Blase bleiben. Krankheitserreger können sich dann weitgehend ungestört an der Blaseninnenwand festsetzen und Infektionen verursachen, die sich schlimmstenfalls bis in die Nieren ausbreiten. Fortwährender Harndrang und das Gefühl einer ständig leicht gefüllten Blase sind Alarmzeichen und sollten ärztlich abgeklärt werden.
Blasenentzündung
Ständiger Harndrang, das Wasserlassen brennt und der Unterleib schmerzt – diese Symptome kennen viele Frauen. Die Ursache sind Bakterien, meist aus dem Darm, die in die Harnröhre gelangt sind und sich dort stark vermehrt haben. Die Schleimhäute von Harnröhre, Harnblase und Harnleiter reagieren mit einer schmerzhaften Entzündung. Diese lässt sich oft mit Naturheilmitteln eindämmen – etwa mit Preiselbeerextrakt, Sanddornsaft, Kren oder Ingwer.
Spätestens bei Fieber oder Blut im Urin sollte jedoch ein Hausarzt oder Urologe aufgesucht werden.
Blasenschwäche
Ein Huster oder ein Lacher – schon rinnt es ungewollt. Viele Menschen haben Schwierigkeiten, den Harn zurückzuhalten und leiden sehr an dieser Harninkontinenz. Manchmal kann Beckenbodentraining Abhilfe schaffen.
Je nach Trinkmenge produziert unser Körper täglich rund 1,5 Liter Urin.
Bei Männern meldet die Blase bei etwa 350-750 ml Füllmenge starken Harndrang.
Weibliche Harnblasen tun das schon bei 250-550 ml.
Im Extremfall kann die menschliche Harnblase aber bis zu 1,5 L Flüssigkeit speichern – je nach Körpergröße.
Der ausgeschiedene Urin besteht zu 95 Prozent aus Wasser.
Nur die restlichen 5 Prozent sind „Körperabfall“ – wie Harnstoff, Harnsäure und Kreatinin.
Die Harnröhre von Frauen ist rund 4 cm kurz, während die männliche sich über durchschnittlich etwa 20 cm erstreckt.
Deshalb leiden Frauen rund 4 mal so oft an Blasenentzündungen wie Männer.
Etwa 10 Prozent der Erwachsenen haben eine Blasenschwäche.
... und speichert den Harn (auch Urin), der ununterbrochen von den Nieren abfließt.
Die Blase kann ...
... sich stark dehnen und wird dabei rund wie ein Ballon.
Die Blase enthält ...
... Dehnungsrezeptoren, die den Füllstand ans Gehirn melden.
Die Blase kontrollieren ...
... wir mit einem Schließmuskel, den wir bewusst lockern können, um uns zu erleichtern.
Die Blase sollte ...
... immer vollständig geleert werden, denn Restharn kann zu einer Infektion oder zur Bildung von Harnsteinen führen.